
Über Dominanz und Hilfe
Hallo liebe Leser,
in diesem Beitrag möchte ich mal mit einigen Mythen zum Thema Dominanz aufräumen. Es geht darum was viele Menschen vielleicht unter Dominanz verstehen. Von daher werde ich den Beitrag damit beginnen, was Dominanz nicht ist, und dann zum Schluss dazu überleiten, wie ich Dominanz verstehe. Meine bisherigen Artikel zu dem Thema habe ich Euch hier mal verlinkt, da sie alle zusammen ein Gesamtbild zu dem Thema Dominanz, wie ich sie verstehe, abgeben. Mehr dazu, wie ich Dominanz verstehe, findet ihr in den folgenden Artikeln.
- Dominante Menschen sind immer Sadisten! Wirklich?
- Dominanz kommt aus dem Herzen
- Dominanz braucht immer Selbstdisziplin
- Soft Dominance – Dominantes Weichei?
- Was bedeutet Dominanz?
- 9 Fakten über wahre Dominanz

Dominanz ist nicht die Fähigkeit, vorzugeben, immer alles im Griff zu haben
Ein dominanter Mensch, hat immer alles und jeden im Griff? In seinem Umfeld passiert nichts, was dieser Mensch nicht will. Wirklich? – Nein. Da muss ich nun viele devote und auch dominante Menschen enttäuschen. Dominanz bedeutet nicht, dass jede Fliege in einem Raum nur dann das Summen anfängt, wenn Dom es erlaubt. Dominanz bedeutet, mit den gegebenen Bedingungen arbeiten zu können und sie an seine Bedürfnisse anzupassen, wo immer das möglich ist. Niemand kann alles kontrollieren. Das würde ja bedeuten, dass jedes einzelne Atom in dem Raum, in dem ich mich befinde, nach meiner Pfeife tanzt. Dann wäre ich wirklich eine Göttin, und glaubt mir, nichts ist weiter davon entfernt. 😉
Dominanz ist nicht die Fähigkeit, alles zu wissen
Und wieder eine Illusion, die ich rauben muss. Fängt an, richtig Spaß zu machen. Vielleicht bin ich doch eine Göttin, die Göttin der geraubten Illusionen? Kein dominanter Mensch der Welt weiß alles. Vielleicht können einige ihr Unwissen besser überspielen. Aber die wirkliche Dominanz fängt da an, wo ich zugebe, dass ich etwas nicht weiß, und dann anfange, mich darüber zu informieren. Die Dinge lerne, die ich nicht kenne. Ich kann ja schließlich nur dann darüber urteilen, ob ich sie in meinem Umfeld haben möchte, wenn ich weiß, wie sie funktionieren, was sie bewirken, etc.
Dominanz ist nicht die Fähigkeit, alles zu können
Allmählich macht es richtig Spaß, Illusionen zu rauben oder zu zerstören. Die nächste Illusion ist die der alleskönnenden Dominanz. Sorry, nein. Einfach nein. Dominanz muss gar nicht alles können. Aber sie sollte neugierig genug sein, um neue Dinge zu lernen. Und diese Neugier ist es dann sehr oft, die den Eindruck der allwissenden, alles könnenden dominanten Person ausmacht. Aber nur weil ich ein Mensch mit einem dominanten Charakter bin, kann ich nicht alles.

Dominanz bedeutet Grenzen zu erkennen
Nachdem wir uns nun über all die Dinge ausgetauscht haben, die Dominanz nicht sind, kommen wir nun mal zu den Punkten, die ein Bestandteil von Dominanz sind. Dominanz bedeutet, Grenzen zu erkennen. Das gilt für die eigenen, aber auch für die der Menschen in seiner Umwelt.
Dominanz bedeutet, zu erkennen, wann man an seine Grenzen stößt
Ein dominanter Mensch sollte lernen, auf die Anzeichen zu achten, die ein Mensch sendet, der an seine Grenzen stößt, und dazu sollte er diesen Menschen kennen. Um Menschen zu kennen und lesen zu können, braucht man einige Dinge mehr. So ist eine gewisse Empathie eine Grundvoraussetzung, aber auch Neugier. Neugier auf den Gegenüber: Wie tickt die Person, was bewegt sie?
Dominanz bedeutet, empathisch zu sein
Eben habe ich von Empathie gesprochen, und ja, Empathie ist meiner Meinung nach die Grundvoraussetzung für einen Dom oder eine Femme Domme. Egal, ob Daddy Dom oder Mommy Domme. In allen Fällen gilt, dass diese Menschen ein gehöriges Maß an Empathie brauchen. Es erleichtert es einfach ungemein, in einem Menschen zu lesen, wenn man sich in diesen hineinversetzen kann. Und nichts anderes ist Empathie ja.
Dominanz bedeutet, seinen Wert zu kennen
Dominanz bedeutet aber auch, sich seines eigenen Wertes bewusst zu sein, und dass man das, was man vom Leben oder dem Partner geschenkt bekommt, verdient. Und ja, das schließt das Geschenk der Hingabe oder Devotion des Partners mit ein. Denn warum sollte sich ein Mensch mir hingeben, bereit sein, mir die Verantwortung für eine Session, ein Spiel oder gar in der Beziehung zu übertragen, wenn dieser Mensch nicht der Meinung ist, dass ich dieses Geschenk verdiene und im Wohle von uns beiden handeln würde? Und viel wichtiger: Dieses Geschenk sollte vom devoten Part ja nur dann kommen, wenn dieser überzeugt ist, dass der andere ihm niemals einen Schaden zufügen will. (Und nein ein bunter Hintern, ist kein Schaden, auch wenn er weh tut, solange es im Einvernehemen geschieht. Unabhängig von SSC, RACK, CNC oder Metakonsens.)

Dominanz bedeutet, Hilfe annehmen zu können
Dominante Menschen sind unabhängig, sie wollen und brauchen keine Hilfe. Willkommen beim Bullshitbingo. Wir alle freuen uns über Hilfe. Aber vor allem bedeutet es auch, dass ich als dominanter Mensch Hilfe annehmen kann. Hilfe ist ja immer eine „Serviceleistung“, und welcher Dom, welche Femme Domme genießt es nicht, „bedient“ zu werden?
Dominanz und nicht um Hilfe bitten können schließen sich aus.
Anweisungen und Befehle haben als Kehrseite die Bitte um Hilfe, denn um Hilfe bitten zu können, bedeutet, den eigenen Wert zu kennen. Zu wissen, dass man es wert ist, Hilfe zu bekommen. Um Hilfe zu bitten, ist kein Zeichen von Schwäche. Um Hilfe zu bitten, ist die Chance, dass jemand anders mir einen Dienst erweisen kann. Wie ich es ja oben schon beschrieben habe. Insofern muss ich sagen, dass ich meine Probleme habe, einen Menschen, der nicht in der Lage ist, um Hilfe bitten zu können, in die Schublade Dominanz zu packen. Natürlich haben dominante Menschen manchmal Situationen, in denen sie es nicht schaffen, um Hilfe zu bitten, gerade wenn es um emotionale oder psychische Geschichten geht. Aber umso wichtiger ist es dann, die angebotene Hilfe auch annehmen zu können.
Fazit
In diesem Beitrag habe ich versucht, einen weiteren Aspekt von Dominanz zu erörtern. Ich bin dabei mit Absicht über die Definition von vielen BDSMlern hinausgegangen, weil ich Dinge gerne im gesamten Kontext durchdenke. Ich mag auch derartige Seperationen in Unterbereiche nicht. Wie steht ihr zu meiner Einschätzung?
In diesem Sinne
Seid Achtsam
Hallo,
mein Name ist Daira Bär. Ich bin Romanautorin, Mommy Domme und Dampferin. Als bekennende BDSMlerin und Mommy Domme schreibe ich Romane im Bereich von Lesbian Love & Cozy Crime. Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen im Bereich von lesbischen Beziehungen mit D/s genauer CG/l versuche ich genau diese Erfahrungen in meine Romane einzubringen. Wenn Du also realistische Romane aus diesem Bereich mit einem spannenden Kriminalfall kombiniert magst, dann schaue doch mal in meinen Büchershop hier auf der Seite.
Liebe Grüße
Daira


Keinen Bock mehr, nicht auf dem Laufenden zu sein? Kein Problem. Abonniere doch Einfach Mal Selbst Gedacht und erhalte einmal die Woche die Zusammenfassung der neuen Artikel. Ausserdem erfährst Du eine Menge Hintergrundinformationen über mich.
Zusätzlich gibt es noch einen Rabatt auf die Artikel im Merch-Shop von Einfach Mal Selbst Gedacht und die erste Buchbestellung über den Buchshop von Einfach Mal Selbst Gedacht ist ab einem Warenbestellwert von 14,49 € ist ebenfalls versandkostenfrei. Es lohnt sich also. Werde auch Du Teil der Community.

Kommentar verfassen