Ist Dominanz egoistisch?

Titelfolie: Ist Dominanz egoistisch?

Ist Dominanz egoistisch?

Hallo liebe Leser,
heute habe ich wieder mal ein kleines Fass. In einem anderen Stream auf Twitch wurde eine Politikerin als dominant bezeichnet. Ich würde diese Frau vom Charakter her, aber eher als egoistisch und manipulativ bezeichnen. In dem Beitrag über wahre Dominanz habe ich ja schon einmal meine Vorstellung von Dominanz ausführlich erklärt. Also keine Sorge, ich werde mich nicht wiederholen. Für heute habe ich eine andere Frage. Warum wird Egoismus so oft mit Dominanz gleichgesetzt? Wenn ich mir mit allen Mitteln nehme, was ich haben will, ist das in meinen Augen Egoismus. Wenn ich alle im Raum versuche, so zu manipulieren, dass sie meinem Egoismus dienen, ist es in meinen Augen Manipulation. Dominanz kann ich dabei nicht erkennen. In meinem Roman Tödliche Flitterwochen in Florida hatten Toni und Sarah dasselbe Thema, und ja, ich habe in der Szene meine eigene Auffassung eingebunden.

Szene aus Tödliche Flitterwochen in Florida

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Antonia saß Sarah gegenüber in ihrer blauen Uniform, mit hellblauer Bluse und dunkelrotem Rock, ihr langes, schwarzes Haar streng nach Air-Force-Vorschrift zusammengesteckt. Sie sah Sarah mit sanften, fast schon traurigen Augen an.
„Also willst Du mir nicht sagen, wie Du heißt?“, fragte sie mit sanfter Stimme.
Sarah McDermott schüttelte nur den Kopf. Zu sehr hatte ihr Peiniger ihr eingebläut, niemals jemanden zu sagen, wer sie war. Am besten gar nichts zu sagen. Antonia seufzte auf. Sie kam einfach nicht an das ausgehungerte junge Ding ran. Dann hatte sie eine Idee.
„Ich hab’ Hunger, möchtest Du auch was essen?“, fragte sie die junge Frau ihr gegenüber.
Ohne nachzudenken, nickte Sarah.
„Was möchtest Du denn essen, ich wäre für eine Pizza“, lächelte Toni die junge Frau an.
„Darf, darf ich einen Burger haben? Und Pommes dazu?“, kam die zaghafte Stimme von Sarah.
„Ja, klar. Du hast Glück. Unsere Küche macht die besten Burger, die ich kenne. Soll ich uns zwei große Cola dazu bestellen?“
„Hmm!“, nickte Sarah.
„In Ordnung, dann mach’ ich die Bestellung und Du wartest hier auf mich. Verstanden?“
„Jawohl, ich rühr’ mich nicht vom Fleck“, bestätigte Sarah Tonis Anweisung.
Diese ging dann erst mal los und rief einen Soldaten zu sich, damit dieser die Sachen aus der Air Force Kantine besorgen würde. Als sie wieder kam, hörte sie ein wildes Geschrei, von ihrem Platz.
„Nein, nein. Ich darf nicht weg. Die Frau hat gesagt, ich soll genau hier auf sie warten. Nein, lassen Sie mich.“
Tränen der Verzweiflung rannen von Sarahs Gesicht, als sie Toni wiederkommen sah. Toni hatte schon von Weitem gesehen, wo das Problem war. Die Männer der Militärpolizei wollten Sarah mitnehmen, wahrscheinlich um Fingerabdrücke und Ähnliches zu nehmen. Und genau das hatte diesen Lärm verursacht. Toni hatte zu Sarah gesagt, sie solle dort warten und genau das versuchte Sarah als die Männer sie mitnehmen wollten. Toni griff sich, den ersten der MPs, den sie zu fassen bekommen konnte.
„Sergeant, was zum Geier ist hier los?“
„Nichts M´am, wir wollten die junge Dame nur erkennungsdienstlich behandeln. Aber sie sagte immer, sie solle hier warten. Ich meinte, wir wären ja gleich wieder mit ihr hier. Aber sie wollte nicht mitkommen.“
„Der Erkennungsdienst kann warten, Sergeant, die Frau braucht erst mal was zu essen. ich bringe sie nachher persönlich vorbei. Wegtreten!“
„Aber M´am die Vorschriften?“, versuchte der Unteroffizier einzuwenden.“
„Ich kenne die Vorschriften und nun wegtreten!“, als sie das Wegtreten anordnete, bekam ihre Stimme eine Autorität, die Sarah aufhorchen ließ. Es war Dominanz, aber sie war anders. Die Stimme von der jungen Frau strahlte etwas Natürliches aus. Sofort zog Sarah die Beine am Stuhl zusammen und kauerte sich in den Stuhl. Toni fiel das sofort auf. Sie ging auf Sarah zu und setzte sich wieder auf ihren Stuhl, damit Sarah sie sehen konnte. Unwillkürlich wurde ihre Stimme wieder sanfter, ja beinahe fürsorglich, als sie Sarah ansprach.
„Hey, ich bin wieder da. Alles ist gut.“
„Du sagtest, ich solle hier warten, der Mann wollte mich mit-nehmen. Das durfte er nicht. Du sagtest, ich solle hier warten“, schluchzte Sarah.
„Er wusste nichts davon. Es tut mir leid.“
Ungläubig sah Sarah Toni an. Wieso entschuldigte sich die Frau, die hier offenbar das Sagen hatte, bei ihr?
„Warum hast Du nichts gesagt? Zu ihm?“, fragte Sarah vorsichtig.
„Er war nicht da, als ich kurz rausging, um das Essen zu bestellen. Es tut mir leid.“
„Wieso?“
„Wieso was?“, fragte Toni nach.
„Ich meine, wieso entschuldigst Du Dich dauernd bei mir. Ich meine, Du bist hier die Frau, die das Sagen hat. Und nicht nur vom Rang“
Dabei deutete Sarah auf das silberne Rangabzeichen des First-Lieutenants an Tonis Kragen der Bluse.
„Wie meinst Du das?“
„Du bist Lieutenant, oder?“
„Ja, ich bin First Lieutenant Antonia Sanchez. Und Du?“
Sarah überging die Frage nach ihrem Namen und sagte dann.
„Und Du weißt, was Dominanz ist, oder?“
„Ja, das weiß ich. Wie kommst Du darauf?“, hakte Toni nach.
„Den Mann, den hat kein weiblicher Offizier rund gemacht, das warst Du. Das war etwas in Dir. Hab’ ich Recht?“, fragte Sarah weiter.
„Ja, ich habe den höheren Rang nur benutzt, weil ich es anders nicht darf.“
„Ich verstehe nicht.“
„Reden wir offen, einverstanden?“
Sarah nickte stumm. Toni hatte eine Idee. Anscheinend kannte sich das Mädchen mit der Air Force und mit Dominanz und Submission aus. Vielleicht könnte sie ja auf diese Art an sie herankommen. Toni räusperte sich und sagte dann mit fester Stimme.
„Hör zu Kleines. Bevor das Essen kommt, möchte ich zwei DDingeklarstellen. Erstens, ich mag keine nonverbalen Antworten. Wenn ich Dich etwas frage, möchte ich eine verbale Antwort. Zweitens, wenn ich Dich schon zum Essen einlade, möchte ich wenigstens wissen, wie mein Date heißt“, Toni bemühte sich so selbstbewusst wie nur möglich zu klingen, sie pokerte gerade hoch, das wusste sie. Aber vielleicht war das der einzige Weg, an das Mädchen heranzukommen.
„Haben wir uns verstanden?“, setzte Toni dann noch mal nach.
„Ja, haben wir, M´am und nennen sie mich Sarah.“
Toni lächelte, immerhin hatte sie jetzt einen Vornamen von dem armen Ding. Vorsichtig berührte sie Sarahs Hand und diese sah sie verschreckt an. Aber in Tonis Gesicht war keine Härte mehr, keine Strenge mehr, als sie sprach und Sarah aus ihren braunen, sanften Augen ansah.
„Ja, Sarah, ich weiß, wie sie Dominanz anfühlt, ich weiß es, weil sie in mir ist.“
„Warum lebst Du sie nicht aus? Warum nimmst Du Dir nicht, einfach was Du willst?“, fragte Sarah.
„Sarah, das ist keine Dominanz, das ist Egoismus. Dominanz ausleben ist etwas anderes und am schönsten ist es, wenn man den passenden Menschen an seiner Seite hat. Aber das weißt Du sicherlich, oder?“, fragend sah Toni Sarah in ihre grünen Augen, die so mit Unsicherheit gefüllt waren.
„Ich weiß nur, dass das, was ich die letzten Jahre sich anders angefühlt hat. Wenn auch nur ein wenig“, antwortete sie trotzig.
Toni begriff sofort, dass Sarah die Schutzmauern wieder hochzog. Sie ging nicht darauf ein. Wenn Sarah diesen Schutzraum bräuchte, würde sie nicht daran rütteln, Sarah musste allein Vertrauen fassen.

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Meine Frage ist: Wieso werden gerade Menschen, die manipulativ und egoistisch sind, mit dominanten Menschen gleichgesetzt?

Ich vermute, dass viele Menschen einfach gar nicht wissen, was Dominanz wirklich ist. Sie kennen nur das Despotische, das Egoistische, das Manipulative. Fürsorgliche Dominanz haben sie nie kennengelernt. Und genau deshalb haben sie keine Vergleichsmöglichkeit. Klar bin ich als dominanter Mensch mitunter auch mal manipulativ. Aber das ist die absolute Ausnahme, nämlich dann, wenn ich möchte, dass mein Mädchen etwas macht, wo ich möchte, dass sie daraus einen Lerneffekt bekommt. Aber niemals etwas, das ich für mich mache. Fürsorgliche Dominanz, sogenannte Soft Dominance führt sanft auf den richtigen Weg. Und mitunter ist da dann die liebevolle Manipulation mit Lerneffekt, der bessere Weg, als zu sagen: „Du hast das jetzt zu tun, ansonsten …“

Warum komme ich nun darauf? Vielleicht liegt es daran, dass ich Politikern immer erst meinen Gewissen Machthunger und Drang zum Machterhalt unterstelle. Und das sind in meinen Augen höchst egoistische Motive. Die Politikerin, die ich hier nicht namentlich nennen möchte, ist dafür geradezu ein Paradebeispiel. Als wenn sie direkt aus dem Wunderland ausgewiesen wurde und nun unter uns weilt.

Wie denkt ihr darüber? Ich bin gespannt auf Eure Kommentare.
In diesem Sinne
Seid Achtsam.

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