Einfach Mal Selbst Gedacht

CG/l als besondere Form des Haltes

Hallo liebe Leser,
heute möchte ich mal etwas zum Thema CG/l erzählen. CG/l ist ja ein großer Bestandteil meiner Romane um Odine und Amelie. Ein Grund mehr, das mal als Anlass zu nehmen, etwas über diese besondere Form einer D/s- Beziehung aufzuklären.

Grundlegendes:

Viele denken ja, dass es mit dem Ageplay gleichzusetzen ist. Aber das ist nicht wahr. CG/l geht weit über das Spiel sich in einem gewissen Alter zu befinden hinaus. Eine Person, die little ist, spielt in dem Moment nichts vor. Die Verhaltensmuster sind nicht gespielt, sie sind in der Psyche des Menschen verankert. Das hat zur Folge, dass diese Menschen als Partner auch eine bestimmte Art von Menschen anziehend finden.

Gegensätze ziehen sich an

Die Partnersuche gestaltet sich schon immer entgegengesetzt. Wir finden Personen interessant, die uns ergänzen, nicht uns spiegeln. Wenn ich eher ein ängstlicher Typ bin, dann suche ich jemanden, bei dem ich mich sicher fühle. Wenn ich eher ein Typ bin, der auf das Beschützen und Umsorgen meines Partners ausgerichtet ist, dann ziehen mich eben diese Menschen auch an. Menschen, die ich umsorgen und beschützen kann.

Der Mensch und seine Verhaltensmuster

Viele Verhaltensmuster aus unserer Kindheit legen wir im Erwachsenenalter ab. Wir werden erwachsener. Aber einige können wir nicht ablegen. In einigen Punkten bleiben wir immer Kinder. Sei es, dass wir in der Eisdiele unserer Wahl immer dieselben Eissorten bestellen. Oder dass wir auch als Erwachsene gerne mit Klemmbausteinen bauen. Das alles sind Prägungen aus unserer Kindheit und die wird man nur sehr schwer los.
Auch wenn ich mich frage, warum man sie loswerden wollen, sollte. Aber das ist ein anderes Thema. Wichtiger ist, dass diese Verhaltensmuster zu uns gehören.

Verhaltensmuster wirken sich auf unsere Gestik, Mimik und Rhetorik aus.

Gestik, Mimik, ja sogar die Rhetorik oder die Stimmlage in der wir sprechen. Sei es der liebevolle Augenaufschlag, wenn eine Frau ihren Schatz um etwas bittet, das dieser eigentlich nicht tun will. Sei es das Instinktive in den Arm nehmen eines Menschen, der weint, um ihn dann mit sanfter, liebevoller Stimme zu trösten. All dieses sind erlernte Verhaltensmuster, die direkte Auswirkungen auf unsere Ausstrahlung haben. Wenn ich jemanden mit sanfter, fast schon gurrender Stimme tröste, kommt das eher an, als wenn ich dieses mit einer lauten, harschen Stimme tue.
Bei Menschen, die sich nun diese kindlichen Verhaltens- und Gedankenmuster bewahrt haben, spricht man im Rahmen von CG/l gerne als little. Wobei wichtig ist, nur weil jemand verspielt ist, ist das noch kein Anzeichen von little. Nur weil jemand fast kindlich vertrauensselig ist, ist das kein Anzeichen von little. Eine Kombination von diesen Elementen kann aber schon sehr wohl in diese Richtung deuten. Je mehr Anzeichen da zusammen kommen, umso eher kann man also davon ausgehen, dass dieser Mensch ein little ist.

CG/l als Schutz des littles

Menschen, die ebendiese kindlichen Muster behalten, sind Menschen, die in unserer rauen Welt einen besonderen Schutz brauchen. Und genau dieses triggert wieder die Menschen, die ebendiesen Beschützer und Fürsorgetrigger haben. Sie wollen den Menschen, den sie lieben, behüten und beschützen. Wenn sich zwei Menschen in dieser Beziehung finden, kann man von einer CG/l –Beziehung sprechen. Little kann dann im Rahmen der Beziehung diese Verhaltensmuster den Teil seines Wesens ausleben, der in der Welt draußen ausgenutzt werden würden und ihm oder ihr sogar schaden würde. Daher ist eine gesunde Caregiver/little-Beziehung auch immer ein Schutzwall für den kleinen Part. Beide ziehen in dem Moment einen Nutzen aus dieser Beziehung. Beide bekommen, was sie brauchen, obwohl oder gerade weil beide eigentlich ein gegensätzliches Bedürfnis haben.

Ich hoffe, ich konnte Euch hier ein wenig erklären, was CG/l eigentlich ausmacht. Wie seht ihr meine Erklärungen? Habt ihr eine andere Meinung zu den Punkten? Schreibt es mir in die Kommentare.
In diesem Sinne
Seid Achtsam