
Warum CG/l mehr als nur Erotik ist.
Hallo liebe Leser
heute habe ein Thema, was regelmäßig zu Missverständnissen führt. Sogar auf Twitch (ich habe in diesem Artikel darüber berichtet). Es geht mir um das Thema Erotik oder genauer darum, dass nicht jede Handlung erotisch sein muss, nur weil sie auch erotisch sein kann.
Um noch genauer zu werden, ich bin beim Thema BDSM und CG/l. Viele der Handlungen in den Bereichen können auch sexuell genutzt werden. Ein Spanking kann sehr wohl eine Methode der Lustgewinnung sein, aber auch als Strafe für Fehlverhalten genutzt werden. Ausgenommen vielleicht, ich habe einen oder eine echte Masochistin oder echten Masochisten vor mir.
Der Kontext macht den Unterschied aus
Es kommt bei solchen Themen, nein eigentlich bei allen Themen auf den Gesamtkontext an. Um das zu verdeutlichen, stelle ich Euch hier mal zwei Szenen gegenüber. Oberflächlich gesehen passiert in beiden dasselbe. In einem Fall setzt Odine ihre Dominanz ein, um Amelie in die Richtung zu führen, die sie für Amelie als die Richtige erachtet. Im anderen Fall benutzt Toni ihre Dominanz, um Sarah klarzumachen, dass sie sich falsch verhalten hat. Beide Szenen stammen aus: Tödliche Flitterwochen in Florida.
Amelie stand auf und wollte gerade vorausgehen, als Odine sie bei der Hand nahm und zurückzog.
„So sehr ich den Anblick Deines süßen Arsches liebe, wenn Du noch mal so weit vor mir wegläufst, wirst Du die nächsten Tage diese enge Jeans, in der Dein süßer Knackarsch steckt, wirklich ungern tragen.“ Odines Stimme wirkte immer noch rau, und mittlerweile erregt. Amelie zuckte bei den Worten zusammen. Aber nicht vor Angst, es erregte sie, wie Odine mal wieder die Kontrolle übernahm, und sie wusste instinktiv, dass ihre Frau nicht böse mit ihr war. Es war ein erregendes Spiel aus Dominanz und Unterwerfung. Instinktiv drehte sie sich zu Odine um und senkte den Blick.
„Verzeih mir bitte.“
„Das werde ich, nach dem Du Dich zu Hause ausgiebig entschuldigt hast.“
Amelie lächelte, sie wusste sofort, welche Art der Entschuldigung sie einsetzen würde. Und auch sie hätte ihren Spaß dabei. Die beiden gingen dann Arm in Arm nach Hause. Kaum hatten die beiden die Haustüre geschlossen, presste Odine Amelie an die Tür und ihre Lippen auf Amelies. Fordernd drang sie in Odines Mund ein und nahm Amelie in Besitz. Hätte Amelie Gelegenheit gehabt, hätte sie aufgestöhnt, aber Odines Lippen versiegelten ihre. Bis zu dem Moment, wo Odine den Kuss löste und Amelie auch wieder Luft bekam.
„Ins Schlafzimmer mit Dir, ich komme gleich nach und dann will ich Deine Entschuldigung, junge Dame.“
Wenn Amelie geglaubt hätte, dass ihre Frau nicht noch erregter hätte sein können, so bewies Odines Stimme ihr das Gegenteil. Odine war im Rausch. Amelie genoss es, ihre Frau so zu erleben. Nein, mehr, es erregte sie, ungemein, diese Erregung in ihrer Frau zu erleben. Amelie nahm Odines Hand und küsste sie hingebungsvoll.
Hier geht es klar um den erotischen Aspekt den Dominanz auslösen kann. Ganz anders ist das in der zweiten Szene zwischen Toni und Sarah, welche auch aus Tödliche Flitterwochen in Florida stammt. Hier tritt Tonis Dominanz zutage, weil Sarah ganz klar eine Grundregel nicht eingehalten hat.
Währenddessen bei Toni und Sarah im Bungalow. Sarah stand in dem Raum, den sie nicht betreten sollte und musste sich gerade von Toni einige Dinge anhören.
„Was soll das? Warum bist Du gegen mein ausdrückliches Verbot hier reingegangen?“
„Weil ich wissen wollte, was Du vor mir verheimlichst“, gab Sarah trotzig zurück.
Traurig sah Toni Sarah an. Ja, sie hatte etwas vor Sarah verheimlicht. Aber nicht, weil sie ihr nicht vertraute. Nein, sie wollte Sarah nicht den Emotionen aussetzen, die dieser Raum mit sich brachte. Sarah hatte in der Gewalt eines krankhaften, sadistischen Psychopathen leben müssen. Dieser Schock hier. Der sollte ihr erspart bleiben. Und das war auch der einzige Grund. Warum Sarah diesen Raum nicht betreten sollte.
„Lass uns ins Wohnzimmer gehen. Ich denke, wir müssen reden.“
„Reden?“, hakte Sarah nach.
„Erst mal reden, alles andere kommt später“, erwiderte Toni.
Sarah schluckte. Es war ihr von Anfang an klar gewesen, dass, sollte Toni sie erwischen, es für ihre Kehrseite sehr schmerzhaft werden würde. Aber nun, wo dieses Gespräch und die Konsequenzen ihres Handelns so unmittelbar bevorstanden, hatte sie doch Schmetterlinge im Bauch. Toni setzte sich als Erste auf die Couch und klopfte neben sich auf die Couch.
„Setz Dich bitte zu mir.“
Nervös folgte Sarah Toni Bitte.
„Sarah, warum meinst Du, dass ich nicht wollte, daß Du dieses Zimmer betrittst?“
„Weil Du mir nicht vertraust. Weil Du nicht glaubst, daß ich mit dem, was ich da gesehen habe, klarkomme“, antwortete Sarah wahrheitsgemäß.
Toni seufzte auf, dann antwortete sie mit ruhiger, fast schon sanfter Stimme.
„Sarah, das ist nur teilweise wahr. Ja, ich glaube nicht, dass es Dir guttut, Dich jetzt mit dem Thema BDSM zu beschäftigen. Du hast wahrscheinliches viele der Dinge, die Du heute gesehen hast, auf eine Art kennenlernen dürfen, die nichts mit BDSM zu tun hat.“
„Ja, das habe ich, und ja, ich weiß, dass es weder D/s noch CG/l oder gar BDSM in irgendeiner Form war. Menno! Ich kenne den Unterschied verdammt noch mal“, beendete Sarah die Antwort mit einem Fluch.
Tonis Augen verdunkelten sich, dann sprach sie die Ermahnung an Sarah aus.
„Sarah, ich werde nicht dulden, dass Du Dich undamenhaft ausdrückst, erst recht wenn wir gerade ein ernstes Gespräch führen. Haben wir uns verstanden?“
„Ja, haben wir. Es tut mir leid“, antwortete Sarah kleinlaut.
„Das wird es noch viel mehr, wenn wir hier fertig sind, junges Frollein“, erwiderte Toni auf Sarahs Entschuldigung. Dann fuhr sie fort.
„Sarah, die Regeln in meinem Haus gibt es nicht ohne Grund. Ich will nicht, dass Dir was passiert, oder dass Dir irgendwie ein Schaden zugefügt wird.“
„Das weiß ich doch!“
„Und warum hast Du gegen eine dieser Regeln verstoßen?“, hakte Toni nach.
„Weil ich selbst wissen wollte, ob dieser Raum mir nicht guttut“, antwortete Sarah patzig.
Tonis Augen weiteten sich. Diese Frechheit, mit der Sarah diese Sätze abfeuerte, war einfach der helle Wahnsinn. Sarah musste doch klar sein, dass ein solches Benehmen einfach nur eine Sache nach sich ziehen würde.
Beides sind Formen von Dominanz. Aber beide Formen von Dominanz haben eine vollkommen andere Grundlage und die Konsequenzen, die in den Szenen daraus resultieren, sind von der reinen Handlung her vielleicht identisch. Aber nicht in der Intention. Odine und Amelie haben eine Session, eine Form von Sex. Sarah erlebt in dem zweiten Beispiel, dass es nicht gut ist, gegen Tonis Regeln zu verstoßen, da es mit einem wunden Hintern enden könnte. Aber der Kontext macht eben den Unterschied und gerade in D/s-Beziehungen ist dieser Kontext absolut wichtig. Denn nicht jede Form der Dominanz ist da erotisch gemeint. Manchmal ja und manchmal auch nicht.
Wie seht ihr das? Ich freue mich auf Eure Kommentare.
In diesem Sinne
Seid Achtsam
Hallo,
mein Name ist Daira Bär. Ich bin Romanautorin, Mommy Domme und Dampferin. Als bekennende BDSMlerin und Mommy Domme schreibe ich Romane im Bereich von Lesbian Love & Cozy Crime. Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen im Bereich von lesbischen Beziehungen mit D/s genauer CG/l versuche ich genau diese Erfahrungen in meine Romane einzubringen. Wenn Du also realistische Romane aus diesem Bereich mit einem spannenden Kriminalfall kombiniert magst, dann schaue doch mal in meinen Büchershop hier auf der Seite.
Liebe Grüße
Daira


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