
Erziehung durch den Caregiver?
Hallo liebe Leser,
heute möchte ich mich mal wieder dem Thema Erziehung widmen. Bereits in einem anderen Artikel hatte ich mir ja die Frage gestellt, wann Erziehung endet. Irgendwie kam dann ein weiterer Gedanke auf.
Wenn Erziehung nie endet. Inwieweit erzieht ein Caregiver seine(n) little?
Ich habe dafür mal auf meine eigenen Beziehungen zurückgeblickt und auf meine Romane. Denn Odine erzieht Amelie in meinen Augen. Sie versucht ihr aufzuzeigen, wo ihre Verhaltensweisen ihr schaden oder einfach nur schlechtes Benehmen sind. Und ja, das endet meistens dann auch in einer Strafe. Warum ich Odines Konsequenzen bewusst Strafe nenne, habe ich ja schon in diesem Artikel hier erklärt. Allerdings ist die Erziehung eines Caregivers meiner Meinung nach nicht etwas, das nur aus Strafen besteht. Die Erziehung eines Caregivers geht weiter. Nicht umsonst leiten sich Mommy Domme und Daddy Dom von den englischen Bezeichnungen für Mutter und Vater ab. Denn in meinen Augen ist diese Art Erziehung dem Verhalten von Eltern sehr ähnlich.
Beispiel gefällig? Gut, ich nehme mal etwas aus meinem Roman. In Durch Dich Bin Ich Ein Besserer Mensch wollten Odine und Amelie zusammen essen, eine leckere Suppe mit viel Gemüse. Amelie war der Meinung, das sie kein Gemüse mag, und wollte es nicht probieren.
Textauszug:
Odine lächelte sie an und deutete in Richtung Küche.
„Wollen wir essen?“
„Muss ich das Gemüse wirklich essen?“
Odine runzelte die Stirn.
„Wie lauten die vier Grundregeln?“
„Erstens: Bring Dich nicht in Gefahr!
Zweitens: Sei stets respektvoll zu anderen!
Drittens: Sei Gehorsam!
Viertens: Beschütze unsere Familie!“
Amelie betete diese Regeln runter, sie hatte sie sich beim ersten Gespräch gleich gemerkt und hatte daher keine Probleme die Frage zu beantworten.
„Und ist das Gemüse in der Suppe?“, Odine lächelte freudig, dass Amelie sie wirklich alle behalten hatte.
„Ja“, grummelte Amelie.
„Und wenn ich sage, Iss die Suppe, meinst Du dann, ich würde das Gemüse ausklammern, auch wenn ich es nicht erwähne?“
„Nein, Du sagst sehr deutlich, was Du meinst.“
Ein leicht rebellischer Unterton kam in Amelie auf. Sie war kein Gemüsefan. War sie noch nie gewesen, daher wollte sie es unbedingt vermeiden.
„Und wenn Du Teile der Suppe nicht isst, gegen wie viele Grundregeln verstößt Du, insbesondere wenn es um den gesündesten Teil in der Suppe geht?“
Amelie war kurz davor zu bocken, das Gespräch lief gerade überhaupt nicht in die für sie richtige Richtung. Daher nahm Odine wieder ihren Zeigefinger und zwang Amelie sie anzusehen.
„Wir hatten eben ein wirklich gutes Gespräch und ich bin sehr gut gelaunt. Mach es nicht durch Dein Benehmen kaputt, Schätzchen!“, ermahnte sie Amelie. Amelie seufzte auf.
„Ich bin dann ungehorsam, also eine Regel.“
Odine schaute Amelie fragend an.
„Denk noch mal genau nach!“
Odines Stimme klang sanft und geduldig. Amelie war perplex, worauf wollte Odine raus. Dann begriff sie. Odine hatte den Hinweis selber geben, der gesündeste Teil der Suppe war das Gemüse. Würde sie es nicht essen, würde sie ihren Körper gefährden.
„Ach komm schon, ich bringe mich nicht in Gefahr, nur weil ich kein Gemüse esse.“
„Doch, Amelie, das tust Du. Gemüse enthält Vitamine und viele andere gesunde Inhaltsstoffe sowie Ballaststoffe, die Dein Körper braucht.“, jetzt wurde Odines Stimme doch etwas strenger. Amelie schluckte.
„Ok, ich esse die Suppe, aber was, wenn mir etwas nicht schmeckt?“
„Das sehen wir dann, aber Du wirst jedes Gemüse probieren. Hab ich mich klar ausgedrückt?“
„Glasklar!“
Die beiden gingen rüber zum Esstisch, deckten ihn ein und Odine füllte Amelie einen Teller Suppe auf, und natürlich war da auch viel Gemüse mit dabei. Amelie zuckte zusammen. Nach dem Gespräch vorhin war ihr klar, dass Odine keinen Spaß verstehen würde. Sie stocherte im Essen rum, aber irgendwann überwand sie sich und probierte einen Teller Suppe mit Gemüse drauf. Ihr Gesicht hellte sich sofort auf.
„Verdammt, das ist echt lecker!“, dachte sie bei sich und, nahm noch einen zweiten Löffel und wollte gerade etwas sagen, als Odine meinte.
„Ich weiß, das Rezept ist echt lecker!“
Mir persönlich war diese Szene in dem Roman Durch Dich Bin Ich Ein Besserer Mensch sehr wichtig. Sie zeigt die für mich die elementare andere Seite eines Caregivers. Die Fürsorge, Amelie versucht Dinge diese scheinbar nicht mag zu vermeiden. In dem Fall gesundes Essen. Ich denke nicht, dass wir darüber diskutieren müssen, dass Gemüse gesund ist. Für mich ist das ein klarer Fall von sanfter Erziehung. Odine erklärt Amelie, warum es gut ist, das Gemüse in der Suppe zu essen. Es gibt keine Strafe, weil sie rebelliert, es gibt nur ein Gespräch, in dem sie es Amelie erklärt. Auch das ist Erziehung. Denn Amelie verändert daraufhin ihr Verhalten. Und zwar in eine Richtung, die Odine als besser für Amelie erachtet.
Wie seht ihr das? Was ist Eure Meinung zu dem Thema. Hab’ ich meine Grundvorstellungen für eine liebevolle Erziehung durch einen Caregiver damit gut transportieren können? Ich freue mich auf Eure Antworten in den Kommentaren.
In diesem Sinne
Seid Achtsam
Hallo,
mein Name ist Daira Bär. Ich bin Romanautorin, Mommy Domme und Dampferin. Als bekennende BDSMlerin und Mommy Domme schreibe ich Romane im Bereich von Lesbian Love & Cozy Crime. Aufgrund meiner eigenen Erfahrungen im Bereich von lesbischen Beziehungen mit D/s genauer CG/l versuche ich genau diese Erfahrungen in meine Romane einzubringen. Wenn Du also realistische Romane aus diesem Bereich mit einem spannenden Kriminalfall kombiniert magst, dann schaue doch mal in meinen Büchershop hier auf der Seite.
Liebe Grüße
Daira

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